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Details

Kritisch, positioniert, engagiert

Perspektiven einer machtsensiblen Musikvermittlung
In den vergangenen Jahren wurden in der Musikvermittlung Fragen nach den eigenen Voraussetzungen, Annahmen und Konsequenzen laut. Fragen nach Teilhabe und (Re-)Präsentation, Konzepte wie z.B. Partizipation oder Ansätze zur Diversifizierung von Institutionen der Musikvermittlung haben eine kritische Selbstbefragung angestoßen.

Die Tagung greift diese Entwicklungen auf und lädt dazu ein, Musikvermittlung als Forschungs-, Lehr- und Praxisfeld macht- und diskriminierungskritisch zu befragen, bestehende zentrale Leerstellen zu identifizieren und die Übertragung dekolonialer Perspektiven auf die Musikvermittlung zu erörtern.

Im Zentrum stehen Fragen nach Machtverhältnissen, die innerhalb musikvermittelnder Kontexte wirksam sind – und jenen, die von ihnen ausgehen. Welche ästhetischen Perspektiven, Narrative und Wissensbestände fehlen? Wie können künstlerische Strategien, strukturelle Ansätze sowie Haltungen in Forschung und Lehre dazu beitragen, hegemoniale Strukturen sichtbar zu machen und (re-)produzierenden Ausschlüssen entgegenzuwirken? Wie können machtvolle Denk- und Handlungsmuster in der Musikvermittlung verlernt werden, und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Institutionen, Forschung, Lehre und künstlerische Praxis der Musikvermittlung?

Die Tagung schafft Raum für Lernen und Verlernen und fragt auch danach, wie machtsensible Räume gegen Angriffe geschützt und als Orte solidarischer Aushandlung verteidigt werden können.

In Vorträgen, Diskursformaten, Workshops und künstlerischen Aktionen kommen Lehrende, Forschende, Studierende, an Wissenschaft interessierte Vermittler_innen und Expert_innen aus der Musikvermittlung, der Musiktheatervermittlung sowie aus Nachbardisziplinen und weitere am Thema interessierten Menschen zusammen und beleuchten Perspektiven für eine kritische, engagierte und zukunftsgerichtete Musikvermittlung.

Wir freuen uns auf ein vielstimmiges Zusammenkommen – mit offenen Fragen, kritischem Blick und Lust auf Veränderung.

Awareness-Hinweise: Tagung als machtvoller Raum

Uns ist bewusst, dass auch diese Tagung kein machtfreier Raum ist. Deshalb ist es uns ein Anliegen, Räume zu schaffen, in denen diese Strukturen benannt, hinterfragt und gemeinsam verlernt werden können. Dazu gehören für uns:

Co-Kuration
Das Programm entsteht im Austausch mit vielen Personen. Außerdem begleiten Studierende der HMTMH die Tagung als Critical Friends.

Barrierefreiheit
Unser Veranstaltungsort ist barrierearm zugänglich. Sollten Sie weitere Bedarfe bezüglich physischer, sprachlicher oder kultureller Zugänglichkeit haben (z.B. DGS-Übersetzung, Stillraum, barrierefreie Vorträge für Menschen mit Blindheit oder Sehbeeinträchtigung), sprechen Sie uns gerne an: Eike Ernst, eike.ernst@hmtm-hannover.de

Partizipation
Mit der Tagungsstruktur versuchen wir, möglichst häufig Top-Down-Strukturen zugunsten offener Formate wie Open Space, Gesprächsinseln und kollektiver Reflexion zu verlassen.

Vielfalt der Perspektiven
Auf der Tagung sind Wissen und Erfahrungen von Personen aus Wissenschaft, Kunst und Vermittlung gleichermaßen willkommen, ebenso von Menschen aus verschiedenen sozialen Positionierungen, wie z.B. BIPoC, LGBTQIA+, FLINTA*, sowie von Klassismus, Rassismus oder Ableismus betroffene Personen.

Awareness-Person
Eine unabhängige, vertrauliche Person steht bei Bedarf für Unterstützung, Gespräche und Begleitung zur Verfügung.

Awareness-Hinweise für Teilnehmende
Alle Teilnehmenden erhalten Hinweise für ein respektvolles Miteinander, z.B. zu Pronomen, Sprache, Positionierung und Privilegien.

Wir verstehen die Tagung als einen unvollkommenen, lernfördernden Raum, in dem wir gemeinsam Handlungsmöglichkeiten erkunden – mit Offenheit, Empathie und kritischem Blick.


Tagungskonzeption

Aurelia Lampasiak | Tamara Schmidt | Andrea Welte

Tagungsorganisation
Eike Ernst, HMTMH | Dr. Roberto Reale, ba•


Kosten

55 Euro für Tagungsverpflegung (zzgl. Conference Dinner am Samstagabend auf Selbstzahlerbasis) einschließlich Pausengetränke.
Auf die Tagungsverpflegung kann keine Ermäßigung gewährt werden; hier wird im Anmeldeformular und in der Anmeldebestätigung nicht der korrekte Preis angezeigt. Sie erhalten aber zusammen mit der Einladung/Teilnahmebestätigung eine Rechnung über 55 Euro.

Ein Teilnahmebeitrag wird nicht erhoben.

Schünemanns Mühle, das Gästehaus der Bundesakademie, ist bereits ausgebucht. Im Parkhotel Altes Kaffeehaus (ca. 900 m entfernt) können Sie unter dem Stichwort »Musikvermittlung« Übernachtungen zum Sonderpreis von 77 Euro je Nacht auf eigene Rechnung buchen.

Organisatorische Fragen
Jörn G. Steinmann, ba•, joern.steinmann@bundesakademie.de


Anreise

Durch eine Kooperation mit der Deutschen Bahn können wir Ihnen vergünstige Veranstaltungstickets anbieten.


Eine Tagung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover in Kooperation mit dem Forum Musikvermittlung an Hochschulen und Universitäten und der ba• Wolfenbüttel


Gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre im Rahmen des Drittmittelprojekts »Musik als gesellschaftliche Praxis«