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Details

SCHULTHEATER. IN BEWEGUNG KOMMEN UND TANZEND FORSCHEN

Zentrale Arbeitstagung des Bundesverbands Theater in Schulen (BVTS)
Die Tagung knüpft an das FOKUS-Thema SCHULTHEATER.TANZ(T) des Bundeswettbewerbs Schultheater der Länder (SDL) 2026 an und will Prozesse zwischen Bewegung im Miteinander und den künstlerischen Ausdrucksformen Theater und Tanz erforschen.

Dabei liegen Schwerpunkte auf der Partizipation und Ko-Kreation durch Bewegung und Tanz im Theater, auf dem Erleben der eigenen Körperlichkeit in Selbst- und Fremdwahrnehmung und auf dem Erforschen von Möglichkeiten des sozialen Miteinanders durch Tanz. Impulse für den Theaterunterricht werden in folgenden Bereichen fokussiert: Arbeit mit dem Tanzmischpult, Musikauswahl, Dramaturgie und Tanz sowie Übersetzungen von Alltagshandlungen in körperliche Ausdrucksformen.

Zielgruppen

Theaterlehrkräfte aus allen Bundesländern | Studierende für das Lehramt Darstellendes Spiel/Theater


Programm


20. November 2025
| Donnerstag

17.00 Uhr | Come together
18.30 Uhr | Abendessen
19.30 Uhr | Impulse
Fachdidaktische Perspektiven im Tanztheater • Tom Klimant
Musik im Tanz • Lior Shneior
ab 21.00 Uhr | Get-together bei Wein & Wasser

21. November 2025
| Freitag

8.00 Uhr | Frühstück
9.00 Uhr | Workshops I – III | 1. Durchgang
12.30 Uhr | Mittagessen und -pause
14.00 Uhr | Workshops I – III | 2. Durchgang
17.30 Uhr | Offener Austausch
18.30 Uhr | Abendessen
19.30 Uhr | Workshop | Tanz im Flow • Felix Berner

22. November 2025
| Samstag

8.00 Uhr | Frühstück
9.00 Uhr | Workshop | Dramaturgie • Felix Berner
11.00 Uhr | Abschluss & Reflexion
12.30 Uhr | Mittagessen
14.00 Uhr | Mitgliederversammlung (bis 17.00 Uhr)

23. November 2025
| Sonntag

8.00 Uhr | Frühstück
9.00 Uhr | SDL-AG (bis 12.00 Uhr)


Workshops

21. November 2025 | Freitagvormittag und -nachmittag

I | Alltag, Körper und ... Los!
Begegnungen mit dem eigenen bewegten Körper
Tom Klimant
In diesem Workshop setzen wir uns mit den Möglichkeiten des bewegten Körpers im tänzerisch-theatralen Kontext auseinander. Dabei gehen wir von dem aus, was im Hier und Jetzt, ohne weitere Anforderungen oder Vorbedingungen, für jede Person verfügbar sein kann; in diesem Sinne setzen wir am Alltäglichen an.
Wir probieren Improvisationsformen aus dem Physical Theatre, dem Action Theatre sowie der Contact Improvisation aus. Hierbei interessiert uns vor allem das Wechselspiel zwischen Körperempfinden und körperlichem Ausdruck der Spielenden – sowie die theaterdidaktische Fundierung dieser Prozesse.

Daher können uns diese möglichen Leitfragen begleiten:
• Wie können Schüler_innen niederschwellig zu körperlichem Ausdruck finden?
• Was bedeutet es für den Theaterunterricht, für Theaterlehrpersonen und Schüler_innen, auf das gesprochene Wort zu verzichten und dem körperlichen Ausdruck zu vertrauen?
• Als Theaterlehrer_innen haben wir es mit Spielenden zu tun, die – im Sinne des Schauspiels oder des Tanzes – körperlich wenig oder gar nicht geschult sind; welche Ansatzpunkte und Vorzüge für eine theatral ausgerichtete Bewegungsarbeit ergeben sich daraus?
• Welchen Umgang können alle am Theaterunterricht Beteiligten mit dem widerständigen Körper (zum Beispiel bei Irritation, Überforderung oder Scham) finden?
• Wie können Prozesse theatraler ästhetischer Bildung durch Bewegungsimprovisation initiiert und organisiert werden?
• Weitere oder andere Fragestellungen der Teilnehmenden sind willkommen.

II | Wie wir zusammenkommen
Soziale Choreografie als demokratische Praxis
Bianca Kruppa
Wie kommen wir als Menschen (nicht mehr) zusammen? Wie bewegen wir uns in einer zunehmend komplexen Welt? Und welche (neuen) Formen des Miteinanders können daraus entstehen?
Auf spielerische und experimentelle Weise erforschen wir Bewegungsmuster, die sich erst im Zusammenspiel aller Beteiligten entfalten. In gemeinsamen performativen Aushandlungsprozessen untersuchen wir Sichtbarkeit, Wiederholung und Veränderung von Bewegungsordnungen – und erleben demokratische Praxis unmittelbar über den Körper.
Der Workshop greift Hannah Arendts Konzept des Handelns als politische Praxis (Vita activa) auf und fragt, wie gemeinsames Handeln neue Möglichkeiten eröffnet – mehr als die Summe seiner Einzelteile. In der Vielheit der Perspektiven vereint, geht es um die Gestaltung sozialer und ästhetischer Prozesse aus dem Blickwinkel der sozialen Choreografie.
Der Workshop basiert auf den Prinzipien des Community Dance, bei dem die Kreativität und Ausdrucksfähigkeit jeder Person im Mittelpunkt stehen. Es werden zugängliche künstlerische Mittel aus Tanz, Choreografie, Komposition und Dramaturgie vermittelt, die direkt in die schulische Arbeit integriert werden können.

III | Break & Jelly
Zugänge zur partizipativen Arbeit mit Bewegung, Tanz und Choreografie
Lior Shneior
Die dem Workshop zugrunde liegende Methode wurde von Lior Shneior entwickelt. Als Dozent und Choreograf erprobte und analysierte Shneior verschiedene Tanzmethoden, auf deren Grundlage er gemeinsam mit der Theaterpädagogin Maike Plath die Publikation und das Kartenset »Das Methoden-Repertoire Tanz und Bewegung« (Beltz Verlag 2017) entwickelte.
Diese Methode bietet für verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Stilen und Interessen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Laien und Profis sowie gemischte Gruppen) die perfekte Möglichkeit, auch ohne tänzerisches oder choreografisches »Know-how« eine Struktur für Bewegungsarbeit und Choreografie in Theater- und Tanzprojekten sowie im Bereich der Theaterpädagogik zu schaffen. Der Workshop richtet sich an alle, die partizipativ und kreativ mit Bewegung und Choreografie arbeiten möchten. Tanzvorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Sie können in zwei der drei Workshops mitarbeiten.
Bitte teilen Sie uns bei der Anmeldung die Nummern der Workshops im Feld »Anmerkungen« mit.


Workshop
21. November 2025
| Freitagabend

Tanz im Flow
Kollektive Tanz- und Rhythmuserlebnisse
Felix Berner

In diesem Workshop geht es um die Freude an Bewegung, Musik und gemeinschaftlichem Erleben.
Ganz ohne Vorerfahrung können Sie in der Gruppe den tänzerischen »Flow« spüren – ein freies, unbeschwertes Tanzerlebnis, bei dem Sie den Rhythmus der Musik aufnehmen und ganz bei sich ankommen.
Sie erkunden spielerisch Ihre eigenen Bewegungsmöglichkeiten – jenseits von richtig oder falsch, Leistungsdruck oder Bewertung.
Keine Vorkenntnisse im Tanz erforderlich.


Workshop
22. November 2025
| Samstagvormittag

Dramaturgie für Stückentwicklungen in Tanz und Theater
Felix Berner
Stückentwicklungen leben von einer Dramaturgie der Atmosphären, Stimmungen, Rhythmen und Bewegungen.
Gerade in Arbeitskontexten mit nicht-professionellen Darstellerinnen fehlt jedoch oft die Ressource einer eigenen Dramaturg_in – und so übernehmen Regisseur_innen oder Choreograf_innen diese Aufgabe meist selbst.
Dieser Workshop bietet praxisnahe Impulse und Werkzeuge für eine »Do-it-yourself-Dramaturgie«.
Anhand eines dramaturgischen Fragenkatalogs und verschiedener Methoden lernen Sie, wie sich Stückentwicklungen anstoßen lassen, wie man mit einer Fülle an Material umgeht, dieses präzisiert, Übergänge gestaltet, Spannungsbögen aufbaut – und daraus eine tragfähige Struktur entwickelt, sei sie narrativ oder abstrakt.
Keine Vorkenntnisse im Tanz oder Theater erforderlich.


Eine Tagung des Bundesverbands Theater in Schulen (BVTS) in Kooperation mit der Bundesakademie Wolfenbüttel