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Wegweiser in die Zukunft

Wie ein Leitbild der Museumsarbeit den Rücken stärkt
Was macht ein gutes Leitbild aus? Wie kann der Prozess seiner Entwicklung und Verankerung so gestaltet werden, dass es seine Wirksamkeit als zentrales Steuerungsinstrument des eigenen Museumsmanagements entfalten kann? Ein Praxisseminar mit Impulsen, Gruppenarbeit und kollegialem Austausch.

Kaum jemand würde die Sinnhaftigkeit eines Leitbildes für die Museumsarbeit grundsätzlich infrage stellen. Dennoch zeigt eine Befragung des Instituts für Museumsforschung: 46 Prozent der befragten Museen verfügen nicht über die Ressourcen, um ein Leitbild zu erarbeiten. Mit anderen Worten: Fast die Hälfte aller Museen sieht sich nicht in der Lage, an einem zentralen Steuerungsinstrument des eigenen Museumsmanagements zu arbeiten. Zentrales Steuerungselement? Ja, denn es formuliert verbindliche Aussagen zur Ausrichtung, zum Selbstverständnis und zum gesellschaftlichen Auftrag eines Museums. Wo ein gemeinsam getragenes Leitbild fehlt, mangelt es an Orientierung – nach innen wie nach außen. Umgekehrt stärkt ein anerkanntes Leitbild die Handlungsfähigkeit, fördert Identifikation und schafft Klarheit gegenüber Politik, Verwaltung, Publikum und Partnern. Entscheidend für die Wirksamkeit eines Leitbildes ist jedoch nicht allein sein Inhalt, sondern auch der
Prozess seiner Entstehung und Verankerung. Deshalb widmet sich der Workshop sowohl der Frage, was ein gutes Leitbild ausmacht, als auch den Abstimmungs- und Beteiligungsschritten davor, währenddessen und danach. Innerhalb dieses Rahmens setzen wir gemeinsam thematische Schwerpunkte, orientiert an den Erfahrungen und Fragestellungen der Teilnehmenden.

Ablauf und Inhalte
Der Workshop gliedert sich in drei thematische Module: Wissen – Tun – Managen.

Tag 1: Wissen
Der Anreisetag dient dem Aufbau einer gemeinsamen Wissensbasis. Da Leitbilder ihre Wirkung immer in einem konkreten Kontext entfalten untersuchen wir neben den spezifischen Situationen Ihres Museums u.a. folgende Fragen:
• Unter welchen gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen findet
Museumsarbeit heute statt?
• Wie haben sich Kulturverständnisse und Besucher_innenbedürfnisse verändert?
• Welchem Rechtfertigungs- und Legitimationsdruck stehen Museen gegenüber?
• Mit welchen Angeboten konkurrieren sie, und
• Welche Erwartungen haben Mitarbeitende an Führung und Organisation?
Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns mit Aufbau und Inhalten von Leitbildern, mit Kriterien für deren Qualität sowie mit ihrem Zusammenspiel mit weiteren Konzepten und Prozessen im Museum.

Tag 2: Tun
Am zweiten Tag steht die praktische Arbeit im Mittelpunkt. In Gruppen entwickeln die Teilnehmenden beispielhafte Leitbilder für ausgewählte Museen aus dem Kreis der Gruppe. Wir simulieren die zentralen Schritte eines mehrstufigen Leitbildprozesses und erarbeiten erste Prototypen. Diese Entwürfe dienen als Experimentierfeld und Grundlage für die Reflexion erfolgreicher wie auch weniger erfolgreicher Vorgehensweisen.

Tag 3: Managen
Der dritte Tag knüpft an die entstandenen Leitbildentwürfe an. Wir diskutieren ihr Potenzial und ihre
Anwendbarkeit in der konkreten Museumsarbeit. Zudem betrachten wir Leitbilder im Zusammenhang mit Wirkungsmanagement, Change-Management und Strategieentwicklung.
Da Leitbilder nur dann wirksam sind, wenn sie gelebt werden, entwickeln wir abschließend exemplarische Projekte, die zentrale Leitbildideen sichtbar und erfahrbar machen.

Zielgruppe
Leitbildprozesse werden in der Regel von der Museumsleitung angestoßen, häufig jedoch von
Mitarbeiter_innen in Querschnittsfunktionen – etwa in Kommunikation, Bildung oder
Organisationsentwicklung – umgesetzt. Der Workshop richtet sich daher an alle, die eine solche Rolle
aktuell ausfüllen, künftig übernehmen möchten oder sich gezielt dafür qualifizieren wollen.