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Countermapping

Kreativer Protest durch kollektives Mapping
Das Seminar vermittelt praktische Methoden Kritischer Kartographie für den künstlerischen, aktivistischen und pädagogischen Kontext.

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Kritische Kartographie ist eine künstlerische, wissenschaftliche und aktivistische Methodik, die von der Prämisse ausgeht, dass Karten Verkörperungen von Macht sind. Sie regt alternative, andere Kartierungspraktiken, sogenannte Gegenkartierungen oder Countermappings an, durch die Gemeinschaften verbindende aber auch kritische Themen darstellen können. Thematische Beispiele sind etwa Orte, die wichtig für uns sind, tägliche Wege, aber auch Umweltschutz und Migration. Soziale Bindungen können so durch kollektive Wissensproduktion (wieder-)hergestellt werden.

Der Workshop beschäftigt sich theoretisch und praktisch mit kollektiven Mapping-Ansätzen als Aufmerksamkeits- und Proteststrategie. Solche Praktiken haben zweifellos einen fortschrittlichen Nutzen, werden aber auch kritisiert, weil sie in die dominante räumliche Praxis investieren und Ausschlüsse und Hierarchien aufrechterhalten.

Ein Beispiel für Ansätze kritischer Kartographie ist etwa das Berliner kollektiv orangotango, das sich mit kritischer Bildungsarbeit und konkreten sozialen, politischen und künstlerischen Interventionen beschäftigt, die zur Reflexion und Veränderung der bestehenden Verhältnisse beitragen. Ein weiteres Beispiel ist die Arbeit von Philippe Rekacewicz, der sich mit Beziehungen zwischen Kartographie, Kunst, Wissenschaft und Politik auseinandersetzt. Auch KATAPULT baut als unabhängiges und gemeinnütziges Magazin aus den Statistiken und Studien der Sozialwissenschaften vereinfachte und detaillierte Grafiken. katapult-magazin.de. Die Gruppe Forensic Architecture wiederum greift u.a. Themen wie Umweltrassismus in den USA auf und stellt diese in einer animierten Karte dar.

Im 2-tägigen Workshop erproben wir konkrete Ansätze, die gemeinsam praktiziert, befragt und erforscht werden. Das Seminar richtet sich an Interessierte aus künstlerischen, vermittelnden und aktivistischen Kontexten. Studierende sind ebenso willkommen wie etwa Kolleg_innen aus Kunstschulen. Vorkenntnisse sind keine Voraussetzung, können aber gerne mit- und eingebracht werden.

Die Bilder entstanden im Rahmen der Arbeit ECOLOGY OF CARE/Kurze Deklaration zur Selbstfürsorge von Susanne Bosch aus dem Jahr 2020 und sind ein Beispiel für die kartographische Praxis der Künstlerin und Seminardozentin, die sich mit dem Generieren von Wissen und Erkenntnissen aus aktiven, dialogischen, konstruktiven und ästhetischen Prozessen auseinandersetzt. Eine kurze Deklaration zur Selbstfürsorge enthält 17 praktische Empfehlungen zur Selbstfürsorge als Antwort auf die Frage »Wie sorge ich für mich selbst, wenn ich mich Mediennachrichten aussetze?«. Film und Text entstanden im Mai 2020 aus einer Reihe von Gesprächen zwischen Vance Wing-sze Lau, Ally Law, Lim Paik Yin, Cheryl Hoffmann, Pierre Golbach, Pia Lanzinger, Kathrin Wildner, Angela Dressler, Niamh DeLoughry, Kevin Flanagan, Michelle Browne, Aine Ryan, Vivien Leung, mir und Mónica Núñez Laiseca.

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