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»Wir würden ja gerne diverser werden, ABER ...«

Am Mangel an qualifizierten Leuten liegt es meistens nicht

Viele Unternehmen und Einrichtungen wollen diverser werden. Aber vom Wunschziel bis zur Realität ist es oft ein weiter Weg. In der Bundesakademie zeigen der Kölner Musik- und Kulturmanager Abhilash Arackal und Katrin Gildemeister, die beim Kulturrat NRW als Referentin für Diversität arbeitet, in ihrem Online Workshop Grundlagen Diversitätsorientierter Nachwuchsförderung, was die wichtigsten Schritte sind.
Katrin Gildemeister erklärt vorab schon mal worauf es ankommt.

ba: Wie reagieren Sie auf die Frage  »Wir würden ja gerne diverser werden, aber es bewirbt sich einfach niemand…«
Katrin GildemeisterEs gibt verschiedene Gründe, warum Bewerbungen von gewünschten Zielgruppen ausbleiben. Die gute Nachricht ist: Ein Mangel an qualifizierten Leuten ist selten einer davon. Es gilt, die Gründe in Bezug auf das eigene Stellenbesetzungsverfahren herauszufinden und Handlungsstrategien anhand der selbst gesteckten Ziele zu entwickeln.
Ein erster großer Schritt hin zu diverserem Personal ist mit der ehrlichen Zielsetzung zu mehr Diversität gemacht und sich bewusst zu werden: Wir müssen an unseren Suchkriterien arbeiten und neue Wege ausprobieren. Es ist Arbeit – aber es funktioniert.

ba: Was ist der erste Schritt in Richtung diversitätsorientierter Nachwuchsförderung?
Katrin Gildemeiste:  Sich in Projektplanung fit machen 😊 Nachwuchsförderung mit Diversitätsfokus ist keine Einzelhandlung, sondern ein Projekt. Der erste Schritt ist demnach die detaillierte Projektplanung. Eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Ausschlussmechanismen und Zielvorstellungen bleibt aber der Ausgangspunkt des Projekts.

ba: Wo erleben Sie in der Praxis die größten Hürden für diverse Nachwuchsförderung? 
Katrin Gildemeister: Priorisierung in der Ressourcenverteilung: Für eine gelingende diversitätsorientierte Nachwuchsförderung werden ausreichend Ressourcen wie Zeit, Geld und Personal benötigt; wir müssen anerkennen, dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen und Individuen über lange Zeit systematisch benachteiligt wurden und erschwerte Zugangsmöglichkeiten zu etablierten Systemen wie Kultureinrichtungen haben. Chancengerechtigkeit in dem Zusammenhang bedeutet zunächst, Maßnahmen und Programme zu etablieren, die die Repräsentanz genau dieser Menschen fördern. 

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