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Was ist das »Prinzip Maus«?

In der ausverkauften Schünemannschen Mühle zeigte Christoph Biemann von der »Sendung mit der Maus«, dass er immer noch der absolute Meister in Sachen Erklären ist.

Nicht nur für Kinder, auch für viele Erwachsene ist die »Sendung mit der Maus« seit fast 50 Jahren Kult. Und so wundert es nicht, dass am Samstagabend ca. 150 Zuschauer und Zuschauerinnen in die Bundesakademie kamen, um den Mann im grünen Pullover live beim Experimentieren zu erleben.
Zu Anfang spannt Biemann einen großen Bogen von der Entstehung der Menschen bis hin zum ersten Experiment, das die alten Griechen einfach so zum Zeitvertrieb durchgeführt haben. Dabei wurde mit Hilfe eines Bernsteins entdeckt, dass durch Reibung Spannung entsteht, und wenn man weiß, was Bernstein auf griechisch heißt, nämlich „Elektron“, ist sofort klar, worum es sich handelt. Danach geht es weiter zu Benjamin Franklin, der die Elektrizität entdeckte, und von dort zum Luftdruck. Dabei ist es, wie immer in der »Sendung mit Maus« wichtig, alles im wahrsten Sinne des Wortes zu »begreifen«. So erklärt Christoph die Sache mit dem Luftdruck mit Hilfe eines gepellten Eis, das normalerweise nicht in eine Glasflasche passen würde. Aber dann wird heißer Wasserdampf eingefüllt, und als bei dessen Abkühlung ein Unterdruck entsteht, wird das Ei förmlich in die Flasche hineingezogen. Aber wie kommt es wieder heraus? Ganz einfach: Es muss wieder ein Überdruck in der Flasche entstehen, und dazu bläst Christoph in die kopfüber gehaltene Flasche und hat dann zur Freude aller Kinder das Ei im Mund. Großes Gelächter und viel Erstaunen. Es könnte ewig so weitergehen.
Nach einer Stunde Experimente steht Biemann noch für Fragen zur Verfügung. »Wie schaffst du es, über Jahrzehnte den gleichen grünen Pullover zu bekommen«, will einer wissen. Biemann lächelt, denn in der Tat sind Schnäuzer und Pulli seine Markenzeichen, die er auf Anraten des WDR auch nicht verändert. Den Pulli bekommt er in einem ganz normalen Geschäft, in dem man auch T-Shirts bedrucken kann, denn da sind alle Farben (auch einfarbig) vorrätig. Woher er seine Ideen nehme, war eine andere Frage. Da lächelt der 67jährige und sagt: »Na, die kommen doch von euch!« Jeden Tag erreichen unzählige Fragen den WDR, die Christoph und sein Team dann aufnehmen. Oft wisse er die Antwort selbst nicht, so Biemann, denn er, der in München die Hochschule für Fernsehen und Film besucht hat, ist selbst kein Naturwissenschaftler. Dann macht er sich auf die Suche nach der Antwort und das macht wohl auch den Reiz seiner Geschichten aus. Man kann etwas dabei lernen, aber in erster Linie soll es Spaß machen.
Biemann kam bereits zum 10. Mal auf Einladung der Bundesakademie nach Wolfenbüttel und hielt dort das Seminar »Prinzip Maus. Die Kunst, einfach zu erklären«, das jedes Mal ganz schnell ausgebucht ist. Genau wie die Veranstaltung am Samstag. Denn der »Christoph Kolumbus des Erklärens« ist auch nach fast 50 Jahren immer noch so wissbegierig und neugierig wie am Anfang.

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