Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

3 Fragen an Eva Gruner

Die bewegungsverliebte Theaterfrau Eva Gruner ist mit ihren Projekten auf vielen Bühnen zuhause. Ihre Tanztheaterarbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen führt die freischaffende Regisseurin, Choreografin und Theaterpädagogin an unterschiedliche Orte: Am Jungen Haus des Theaters Basel beginnen bald die Proben für eine neue Spielclubproduktion. Die Wiederaufnahme der letzten Arbeit, das biografische Tanztheaterprojekt »Les femmes fatales«, wartet dort auch schon auf sie. Am Freien Theater Tempus Fugit wird sie mit elf Auszubildenden eine biografische Performance kreieren. Und im nächsten Jahr geht es mit einer Jugendgruppe der Musikschule Reinach für eine Woche nach Amrum, wo es gilt, ein Orchesterstück szenisch zu gestalten.
Am Rand des Workshops »Tanztheater. Szenische Choreografien für die Bühne« stellte ihr Birte Werner drei Fragen.

Was fasziniert dich am choreografischen Arbeiten?

Tanz ist für mich Körperlyrik. Bewegungen sagen oft mehr als Worte und bringen Poesie ins szenische Spiel. Daher interessiert mich auch die Verbindung von Tanz und Text in Stücken sehr. Beide Ausdrucksweisen, die sprachliche und die körperliche, ergänzen sich gegenseitig: Der Text schafft Freiheit für die Bewegung, da das Gesagte nicht mehr bebildert werden muss, und die Bewegung verschafft dem Wort mehr Raum für Interpretation.

Welche vier Hinweise, die du Teilnehmer_innen in deinem Workshop an die Hand gibst, sind dir besonders wichtig?

● Das Bewusstsein für eine Bewegung schafft körperliche Präsenz, die auch Nicht-Profis dazu befähigt, Tanzelemente überzeugend auf die Bühne zu bringen.

● Weniger ist mehr!

● Fokus! Damit man auf der Bühne nicht die Orientierung verliert, ist es für Tanzende wichtig, sich der Richtung ihrer Bewegung im Raum bewusst zu sein. Das gelingt, indem man seinen Fokus immer klar auf bestimmte Punkte richtet.

● Nutzt die Kompetenz und Kreativität eurer Gruppe!

Wovon träumt eine bewegungsverliebte Theaterfrau?

Leider kann ich mich nur sehr selten an meine Träume erinnern. Ich schlafe einfach zu fest. Wenn ich künstlerisch träumen darf, dann eher so, dass die künstlerischen Fächer Tanz und Theater selbstverständlich in all unseren Schulen als Schulfach verankert sind, da ich an die heilsame Wirkung von Tanz und Theater glaube – aus eigener  Erfahrung. (Ich war ja ein rechter Chaot als Kind). Heilsam, da das Erlernen der Kompetenzen Struktur, Kommunikation, Disziplin und soziales Miteinander auf einer physischen und emotionalen Ebene stattfindet und nicht nur auf einer kognitiven. Diese Art des Lernens ist nachhaltiger und macht vor allem Spaß. Leider haben einige Bundesländer in Deutschland noch nicht mal das Fach »Darstellendes Spiel« in ihrem Lehrplan verankert. Da gibt es meiner Meinung nach einen hohen Nachholbedarf.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Schreibe einen neuen Kommentar

Weitere Beiträge im Blog

zurück zum Blog