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3 Fragen an Thomas Brussig

Zuletzt war er vor über zwanzig Jahren an der Bundesakademie. Jedermann kannte Thomas Brussig durch seinen Ost-West-Roman »Helden wie wir« - ein Buch, das ihn zum Schriftsteller machte, weil er seitdem von seiner Literatur leben konnte. Für Wolfenbüttel hatte Brussig im Dezember 2001 sein neustes Werk im Gepäck: den Fußballermonolog »Leben bis Männer«.

Einige Bücher und Verfilmungen später kehrte er heim zu Schünemanns Mühle und wagte seine Premiere als Literaturdozent. Die Autorinnen und Autoren, die gemeinsam mit ihm einen »phantastischen Alltag« erkundeten, versorgte er mit lauter guten Tipps zum schriftstellerischen Handwerk und plädierte bei allem scheinbar Regulären des Schreibens vor allem für eines: für die schriftstellerische Freiheit, Dinge zu probieren, die gegen gutgemeinte Regeln verstoßen, um gleichsam, wie Brussig sagt, in der »Spielzeugkiste der literarischen Möglichkeiten« herumzuwühlen. Am Rande dieser »Prosawerkstatt der Verwandlungen« stellte ihm Olaf Kutzmutz drei Fragen.

Dein Wort zur Weltlage?

Unübersichtlich.

Mit wem aus der Menschheitsgeschichte verbrächtest Du gern einen Abend?

Natürlich nicht mit einem sauertöpfischen Denker, Schriftsteller oder Philosophen. Es liegt doch auf der Hand, dass ein imponierendes Werk durch nichts zu toppen ist und die persönliche Begegnung mit einem genialen Schöpfer nur enttäuschend sein kann. Aber so jemanden wie Muhammad Ali hätte ich gern kennen gelernt – natürlich nicht als sein Gegner im Ring! Ali wurde immer wieder als ein Mensch mit einer unglaublichen Aura beschrieben. Ich hab zwar den Verdacht, dass er nicht in der Lage war, sich länger als fünf Minuten mit einem einzelnen Menschen zu befassen, es sei denn, bei dem Menschen handelte es sich um eine Frau - aber ihn einfach mal erlebt zu haben, wäre für mich auch okay.

Was ist Wolfenbüttel für Dich?

Zunächst der Weg vom Bahnhof zur Akademie, der über einen Schloßplatz von gefühlten Sanktpetersburger Dimensionen führt. Angeblich besitzt Wolfenbüttel eine reizvolle Innenstadt voller Fachwerk. Die habe ich leider bisher – immerhin mein zweiter Besuch – noch nicht genügend erkundet, weshalb ich jetzt dieses Interview abbreche, um mir Wolfenbüttel endlich mal anzuschauen.
 

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