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3 Fragen an Helene Bockhorst

Bevor sie Ende 2016 ihren ersten Auftritt als Poetry-Slammerin hatte und ihr zwei Jahre später als Stand-up-Comedienne mit »Die fabelhafte Welt der Therapie« der Durchbruch auf der Bühne gelang, arbeitete Helene Bockhorst drei Jahre lang für die Zeitschrift »Die Wohnungswirtschaft«. Ihr bizarrer Humor und ihr Stil der Tragic Comedy bestimmen auch Helene Bockhorsts Debütroman »Die beste Depression der Welt«, wobei dieses literarische Debüt perfekt zu ihrem Geheimtipp für ein komischeres Leben passt: »Man muss dahin gehen, wo die Angst ist, dorthin, wo man nicht sicher ist.«
Ihrem ersten Soloprogramm ließ sie ein zweites folgen: »Die Bekenntnisse der Hochstaplerin Helene Bockhorst«. Obwohl die Bühne ihr zweites Zuhause ist, könne sie bei Auftritten meist nicht spontan auf die Menschen vor ihr reagieren. Was soll man auch antworten, wenn dir jemand aus dem Publikum »Käsekuchen« zuruft? »Schlagfertigkeit«, sagt Helene Bockhorst, »ist etwas, was ich erst auf dem Weg nach Hause erlebe.«
An der Bundesakademie war Helene Bockhorst 2005 Stipendiatin des Literatur Labors Wolfenbüttel. Und einen Debütroman und zwei Soloprogramme später leitete sie im Juni 2022 ihre allererste Werkstatt als Dozentin, bei der kurze Texte für die Bühne im Mittelpunkt standen. Am Rande von »Komisch sein im Rampenlicht« stellte ihr Olaf Kutzmutz drei Fragen.

Mit wem würdest Du gern einmal auf der Bühne Programm machen?

Am liebsten mit jemandem, der nicht Comedian ist. Das würde davon entlasten, sich zwanghaft Pointen um die Ohren hauen zu müssen. Also vielleicht ein Programm mit einem Bestatter, der mir Details von seinem Job erzählt und den ich zu Leben und Tod befrage.

Dein schrägstes Fan-Erlebnis?

Ich erinnere mich an einen netten älteren Mann, der mir eine Tasse schenkte. Und wenn ich Kaffee in die Tasse goss, erschien ein recht unvorteilhaftes Selfie von ihm: er auf dem Balkon mit Daumen hoch und dazu in schnörkeliger Schrift: »Guten Morgen, erstmal Kaffee. Liebe Grüße. Dein Dieter«. Ich benutze meine Dieter-Tasse regelmäßig und habe Dieter sogar ein Foto geschickt, wie ich aus seiner Tasse trinke. Was dazu führte, dass Dieter einige Zeit später erneut im Publikum saß und mir eine Pralinenschachtel überreichte, auf der just dieses Foto aufgedruckt war. Sehr obsessed das Verhalten, aber süß.

Was wäre für Dich eine Alternative zur Comedienne?

Maskottchen im Freizeitpark fände ich spaßig. Ansonsten könnte ich mir gut vorstellen, mit einem Ponyhof Geld zu verdienen, wobei mir das Geschäftsmodell noch nicht ganz klar ist. Bis jetzt kosten mich Pferde vor allem Geld.

Fotos: Olaf Kutzmutz

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