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Die Gemeinwohl-Akademie

»Wirtschaft muss dem Menschen dienen, nicht umgekehrt«.

Als erste Organisation in Wolfenbüttel und erste Kultureinrichtung im Großraum Braunschweig strebt die Bundesakademie zum Herbst 2024 eine Zertifizierung nach den Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) an.
Die Gemeinwohl-Ökonomie stellt eine alternative Wirtschaftsphilosophie dar, die das Gemeinwohl in den Fokus rückt und den reinen Profit als vorrangiges Ziel der Unternehmensführung hinterfragt. Anstelle der Gewinnmaximierung betont die GWÖ die Bedeutung von ökologischer, sozialer und ethischer Verantwortung. Ein zentrales Instrument in diesem Ansatz ist die Gemeinwohl-Matrix, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Auswirkungen auf das Gemeinwohl zu bewerten.
Als Ort für Kunst, Kultur und ihre Vermittler_innen hat die Bundesakademie schon seit vielen Jahren Wert darauf gelegt, mit Ressourcen aller Art – sei es ökologisch, aber auch mental und sozial – respektvoll umzugehen. Durch die GWÖ-Zertifizierung folgen dieser Haltung konkrete Fakten. Die sogenannte GWÖ-Bilanz wird durch einen Bericht, der nachvollziehbar prüft, inwieweit ein Unternehmen dem Gemeinwohl nützt oder gegebenenfalls auch schadet, festgestellt.

Was ist eine Gemeinwohlbilanz?

Um dem Wunsch nach Transparenz in der Bewertung von ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit nachzukommen, wurde von der GWÖ-Bewegung ein Punktesystem entwickelt, das bei minus 3600 (sehr schädlich) beginnt und bei maximal plus 1000 Punkten (sehr nachhaltig) endet.
»Wir haben in den letzten zwei Jahren sehr engagiert für unsere  erste GWÖ-Bilanz gearbeitet und  sind gespannt, welche Punktzahl wir letztendlich erreichen werden. Aber egal wie hoch sie auch sein wird, sicher ist, dass die Arbeit damit nicht stoppt, denn jetzt haben wir einen ganz konkreten Maßnahmenplan in den Händen der Ziele formuliert, die zur Verbesserung bestimmter Bereiche in den nächsten Jahren führen«, so die Direktorin der Akademie, Prof. Dr. Vanessa Reinwand-Weiss, die den Prozess als zertifizierte Transformationsmanagerin an der ba• initiiert hat. Dank gebührt an dieser Stelle auch der extrem motivierten Arbeitsgruppe, die sich aus Jacqueline Streit, Julia Zalewski, Ioannis Kaklamanos, Andrea Ehlert und Dirk Naumann zusammensetzt, ohne die der Prozess und die Bilanz nicht möglich gewesen wäre.

Wo und wie zeigt sich die Gemeinwohl-Philosophie an der Bundesakademie? Was ist zukünftig geplant?

  • Verbesserung der Klimabilanz: Wir optimieren die Beschaffung von Lebensmitteln und setzen Maßnahmen um, um den E-Mail-Verkehr zu reduzieren und ökologisches Verhalten am Arbeitsplatz zu fördern.
  • Verbesserung der Zusammenarbeit mit Lieferant_innen und Finanzpartner_innen: Wir definieren Kriterien für verantwortungsbewusste Beschaffung und prüfen die Zusammenarbeit mit ethischen Finanzpartner_innen.
  • Erhöhung der Partizipationsmöglichkeiten und Mitarbeiterförderung: Wir untersuchen Wege, Mitarbeiter_innen stärker in Entscheidungsprozesse einzubinden und unser Angebot zur Gesundheitsförderung auszubauen.
  • Sensibilisierung für ökologische Nachhaltigkeit: Wir entwickeln Maßnahmen, um das Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit bei Dozierenden und Besucher_innen zu schärfen und integrieren Nachhaltigkeitsziele in unser Leitbild.
  • Anpassung der Beschaffungskriterien nach GWÖ-Werten: Wir erarbeiten eine Beschaffungsrichtlinie nach GWÖ-Kriterien und überprüfen die Nachhaltigkeitspraktiken unserer Finanzpartner_innen und Versicherungen.
  • Ausbau der Barrierefreiheit: Wir setzen uns dafür ein, die Barrierefreiheit in allen Räumen weiter auszubauen, unter Berücksichtigung von Denkmalschutz und finanziellen Herausforderungen.

Diese Ziele und der daraus entstehende Maßnahmenplan spiegeln das Engagement für Nachhaltigkeit, gute Unternehmensführung, Mitarbeiter_innenengagement und Barrierefreiheit wider.

Ein besseres Leben —  nicht nur für die Bundesakademie

Die Gemeinwohlbilanz ist mehr als ein schmückendes Siegel für bessere Außendarstellung – sie ist vor allem ein langer und tiefgreifender Prozess zur Optimierung der organisationsinternen Arbeit und Prozesse. Auf diese Weise wird die Gemeinwohl-Ökonomie zu einem ganzheitlichen Ansatz, der alle Mitarbeitenden der Bundesakademie dazu anregt, ihre Arbeitsweise kontinuierlich zu optimieren und so einen positiven Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten.