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Dokumentation der Tagung »Anzetteln« 06/2017

Dokumentation der Tagung »Anzetteln • Was kommt eigentlich nach Fishbowl und Worldcafé? Eine Tagung von und mit Kunst- und Kulturvermittler_innen zu Formaten und Methoden in der Kulturellen Bildung und in der Soziokultur«
20. bis 21. Juni 2017

Eine Tagung der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel in Kooperation mit der LAG Soziokultur Niedersachsen und dem Kulturzentrum Pavillon, Hannover.

Leitung
Andrea Ehlert, Programmleiterin Kulturmanagement, -wissenschaft, -politik der ba•
Dorit Klüver, Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildungen LAG Soziokultur Niedersachsen
Susanne Müller-Jantsch, Geschäftsführerin Kulturzentrum Pavillon Hannover

Dokumentation
Zusammenfassender Tagungsbericht: Karen Roske, Hannover, 
Redaktion: Andrea Ehlert ba•
© Graphic Recording: Johanna Benz
© Fotos: Bundesakademie

 

Inhalt:

Tagungsprogramm

Dokumentation der Tagung 20. & 21. Juni 2017
Anzetteln – Was kommt eigentlich nach Fishbowl und Worldcafé?

Nach dem zusammenfassenden Bericht werden verschiedene Methoden und
Formate von den Referenten_innen genauer beschrieben. Die Sammlung wird
laufend ergänzt.

Der zusammenfassende Bericht von Karen Roske
→ http://www.karenroske.de/

Ein rasanter Anfang
Kaum angekommen und Guten Tag gesagt, einen Stuhl gefunden, aber noch keinen Überblick – da werden alle 86 Tagungsgäste schon wieder aufgescheucht: Fix in drei Gruppen eingeteilt, sollen sie die ersten der angekündigten »4 Begrüßungen und 1 Einfall« unter sich ausmachen … Sie sind gekommen, um unter dem Titel »Anzetteln – Was kommt eigentlich nach Fishbowl und Worldcafé« neue Vermittlungsformen, partizipative Methoden, künstlerische Interventionen und Präsentationsformate kennen zu lernen.Jetzt werden sie erstmal ansatzlos in die verwinkelten Ecken des Versammlungssaals geschickt: Die einen verteilen sich vor drei Flipcharts und stehen unter anderem vor der Frage: »Was empfinden Sie, wenn Sie Fishbowl und Worldcafé hören? Bitte tauschen Sie sich aus und notieren Sie knapp.« Das Gespräch kommt sofort in Gang, die Leute sind schließlich vom Fach. Aber bis sich jemand erbarmt, zum Edding zu greifen, dauert es einen Moment. Ein anderes Flipchart fragt: »Was möchten Sie auf Tagungen nicht mehr erleben?« Hier sprudeln die Antworten noch schneller. Und als die Gruppen nach sieben Minuten wechseln, fällt der nächsten noch so viel Neues dazu ein, dass das Blatt gar nicht für alle Antworten reicht.

Beim zweiten Begrüßungsformat unter der Galerie lassen die Teilnehmenden Porträtfotos aufnehmen, die umgehend ausgedruckt werden, an Pinnwände kommen und jede_r Aufgenommene kann seine Kontaktdaten oder Visitenkarte hinzufügen. Das erleichtert den Teilnehmenden die direkte Kontaktaufnahme in den Pausen oder nach der Tagung.
Die dritte Station an der Wendeltreppe zur Galerie lädt mit farbigem Papier, Tacker, Locher und Bindfaden dazu ein, ich ein »Sudelbuch« zu basteln, das jede_n Teilnehmer_in als Notizbuch durch die Tagung begleiten soll. Und tatsächlich wird man über die zwei proppenvollen Tage viele dieser saloppen Bastelarbeiten in Gebrauch erleben. Die vierte Begrüßung, zu der jede_r einen Gegenstand mitbringen würde, stellt Susanne Müller‐Jantsch vom hannoverschen Kulturzentrum Pavillon kurz vor, als alle wieder auf ihren Plätzen sitzen.

Andrea Ehlert, Programmleiterin für Kulturmanagement an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, erzählt von dem Einfall eines Chinesen: Der sprach seine Begrüßungsrede exakt so lange, bis sein glimmendes Räucherstäbchen von selbst erlosch. Das betäubend qualmende Anschauungsobjekt präsentiert sie hier aber nur ganz kurz – zur aufatmenden Erleichterung der vorderen Publikumsreihen wird es schnell hinausgebracht von der dritten Gastgeberin, Dorit Klüver von der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur Niedersachsen. 
Jetzt stellen sich die drei Veranstalterinnen auch nochmal ordentlich vor. Sie begrüßen die Teilnehmer_innen in aller Form und machen sie bekannt mit der Illustratorin Johanna Benz, die an einem Tisch an der Seite sitzt und simultan Graphic‐Recording‐Schnappschüsse zeichnet. Ihre pointierten Kunstwerke werden umgehend angepinnt, bilden ein wachsendes Fahnenmeer an allen Säulen und Balken und ziehen immer wieder Betrachter_innen an.

Große Themen und große Gruppen bewegen
Der überfallartige Beginn dieser Tagung hat System: Es bleibt die ganze Zeit bei einer enorm hohen Schlagzahl an präsentierten Formaten, Methoden und Ideen. Und die meisten werden mit einem Sprung ins kalte Wasser sofort ausprobiert, bevor Gelegenheit zum Zaudern oder Hinterfragen wäre. So folgen am ersten Vormittag noch drei große Formate:

Barcamp, die »Unkonferenz«
Mit einem Youtube‐Filmchen führt Heiko Idensen vom hannoverschen Freizeitzentrum Vahrenwald kurz in die Methode ein. Und dann müssen sich reihum alle stichwortartig vorstellen: mit ihrem Namen und drei Begriffen, die sie charakterisieren. Bei »Vitello tonnato« gibt es die ersten Lacher, bei »Eintracht Braunschweig« vereinzelte Buhrufe, bei »Hühnerfrau« drehen sich interessierte Köpfe … Hier kommt Stimmung auf, ein Rhythmus entsteht und man schwingt sich aufeinander ein. Wie ein echtes Barcamp mit der sogenannten Sessionplanung weitergehen würde, wird dann im Vortrag mit vielen Rückfragen geklärt.

Lesen Sie bitte den vollständigen Bericht hier weiter.

 

Große Formate:

Lean CoffeeAnnekatrin Konermann, Innovationszentrum Niedersachsen, Hannover

Das DinnerNicole Amsbeck, TPZ Lingen

Kennenlernmethode mit Fragen der Sofabühne

Bewegungsformate:

Spaziergang als Ästhetische ForschungBertram Weisshaar, Spaziergangsforscher, Atelier Latent, Leipzig

Gelegenheiten schaffen – Vortrag und Ausprobieren: Ideen-DinnerAnna Brandes, Waldlichtung, Hannover

Politische und kulturelle Bildungsformate – eine Erfahrungsermittlung:

Politik zum Anfassen: Gregor Dehmel und Antoinette Rappo, Hannover

Politische und kulturelle Bildungsformate: Lars Dedekind, Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig

Kongresse: Suzanne Jaeschke, Dramaturgische Gesellschaft, Berlin

Neue Publika:

Christoffer Horlitz , Fuchsbau-Festival Hannover

 

Das komplette Graphic Recording von Johanna Benz finden Sie hier.