Mustafa Akça, Leiter des Projekts »Selam Opera« an der Komischen Oper Berlin und Beiratsvorsitzender der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, wurde am 9. April 2024 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Ehrung würdigt seine lang-jährigen Bemühungen und sein Engagement für die Förderung kultureller Vielfalt und Integration in Deutschland.
Mustafa Akça als Kind von Gastarbeiter_innen aus der Türkei in Berlin-Kreuzberg geboren und dort aufgewachsen, ist ein vielseitiger Künstler und sozial engagierter Bürger. Als ausgebildeter Handwerker, Schauspieler und Moderator hat er sich einen Namen gemacht und sich besonders in den Bereichen der interkulturellen Bildung und des Musiktheaters profiliert.
In seiner Rolle als Quartiersmanager in Berlin zwischen 2004 und 2011 initiierte Akça wegweisende interkulturelle und generationenübergreifende Programme. Seit 2011 leitet er das von ihm konzipierte erfolgreiche Projekt »Selam Opera« an der Komischen Oper Berlin, das Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammenbringt und die Komische Oper Berlin für die Vielfalt der Stadt öffnet und sensibilisiert.
Ein Best-Practice-Beispiel ist der von ihm konzipierte »Operndolmuş«. Dabei handelt es sich um einen Kleinbus voll mit Opernsänger_innen und Orchestermusiker_innen der Komischen Oper Berlin, die regelmäßig durch Berliner Kieze und Stadtteile fahren, um die Menschen vor Ort mit Musiktheater in Berührung zu bringen – und umgekehrt, die Gedanken und Impulse der Menschen zurück ins Haus zu tragen. »Wir müssen die Leute da abholen, wo wir sie irgendwann mal hingeschickt haben« lautet dabei sein Motto und unterstreicht, dass es ihm eine Herzensangelegenheit ist, durch Kultur und kulturelle Bildung zur gesellschaftlichen Integration und Teilhabe aller beizutragen. Seine Arbeit hat nicht nur mehr Vielfalt auf der Bühne der Komischen Oper bewirkt, sondern auch das Publikum diversifiziert. Dies gelingt ihm, indem er die Menschen aktiv einbezieht und sie ermutigt, Teil des kulturellen Lebens zu sein.
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Mustafa Akça auch als interkultureller Coach tätig und berät regelmäßig Kultureinrichtungen und gemeinnützige Organisationen. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Mitarbeit im Vorstanddes Deutschen Kinderhilfswerks, um auch da die Teilhabe der Jüngsten an den vielfältigen kulturellen Schätzen, die unsere Gesellschaft zu bieten hat, aus vollem Herzen zu unterstützen. Er ist außerdem Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung. Seit 2018 ist Mustafa Akça Beiratsvorsitzender der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel und hat mit seinem Wissen die Arbeit der Akademie beratend begleitet und unterstützt.
Sein unermüdliches Engagement und sein herausragendes Wirken wurden bereits mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung im Jahr 2017 ausgezeichnet. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ist eine weitere Anerkennung seiner bedeutenden Beiträge zur Förderung kultureller Vielfalt und Integration in Deutschland.
Mustafa Akça erhielt das Bundesverdienstkreuz am 9. April 2024 aus den Händen von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien.