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Kunst und Nachhaltigkeit: Werkstatt für Perspektivwechsel

Unsere Leben sind verwoben mit Tieren, Pflanzen, Wassereinzugsgebieten und der gesamten Erde. So betrachtet sind wir EINE Gemeinschaft, die von Beziehungen durchzogen ist. Die Werkstatt lädt zum Perspektivwechsel von unserer Ideenwelt zu den Notwendigkeiten der Realität ein. Welche Rolle kann Kunst in diesem Prozess spielen? Dieser Frage gehen wir mit wenig Theorie und viel Praxis dialogisch und miteinander nach. So lädt die Werkstatt zu einer künstlerischen Erprobung von Methoden und Materialien im Feld der Nachhaltigkeit für den künstlerischen, aktivistischen und pädagogischen Kontext ein.

Nachhaltigkeit ist ein derzeit vielbemühter Begriff. Vor dem Hintergrund des Seminars steht er für die verstärkte individuelle Rücksichtnahme auf die Umwelt, für Gerechtigkeit zwischen und innerhalb der heute lebenden Generationen. Die Frage, wie Ethik, Nachhaltigkeit und (ökonomische) Vernunft zueinanderstehen, kann man aus ganz verschiedenen Perspektiven beantworten. Welche Rolle kann Kunst in diesem Prozess spielen?

Auseinandersetzungen mit Nachhaltigkeit im Feld der Kunst sind vielschichtig. Sie reichen etwa von der Organismendemokratie, die als politisches System alle Macht allen Lebewesen eines Staatsgebietes geben will über Werke wie Ice Watch für das Olafur Eliasson große Brocken grönländischen Eises auf öffentlichen Plätzen in ganz Europa schmelzen ließ, um auf die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam zu machen und zum Handeln aufzufordern. Die groß angelegte Themenausstellung ATMEN beschäftigte sich 2023 mit den unterschiedlichen Facetten des Atmens und seiner Darstellung in der Kunst der Alten Meister und der Gegenwart, durch die ein unkonventioneller Austausch über ein existentielles Thema entstand, das zunächst wie ein unbewusster, biologischer Vorgang anmutet, aber vielfältige soziale und politische Dimensionen bereithält. Aktivistisch agiert das Kollektiv Fossilfreie Kultur, die durch ungehorsame Kunst-Performances das öffentliche Bild der fossilen Energiekonzerne untergraben. Die Künstlerin Valentina Karga wiederum realisiert mit
Well Beings
wohlige Wesen 2023 eine interaktive Installation, in der Besucher*innen sich mit ihren Gefühlen, Sorgen und Ängsten zur Klimakrise auseinandersetzen konnten und Elena Redaelli (https://www.elenaredaelli.com/) hat eine künstlerische Praxis, die auf Skulpturen und Installationen basiert, die durch eine enge Beziehung zum Ort (Umweltkunst) und zur Gesellschaft (partizipatorische, sozial engagierte Projekte) entstehen. Die Dozentin des Seminars Susanne Bosch nahm die Corona Krise 2020 zum Anlass, um sich die Verlangsamung als radikalen Prototyp anzueignen. Sie reiste für ein Stipendium von Berlin nach Rom 1200 km mit dem Fahrrad, die restlichen 400 km mit dem Zug. susannebosch.de/portfolio_page/leben-2020-ein-radikaler-prototyp/

Neben der Inspiration durch konkrete Beispiele setzen wir uns mit performativen, kollektiven und Werkstatt-Methoden sowie Alltags-Materialien wie etwa Papier, Glas, Metall und Plastik auseinander. Welche Möglichkeiten bieten sie für eine sinnlich basierte Beschäftigung und Bearbeitung des Themas, die von einer Haltung geprägt ist uns selbst als Teil einer gesellschaftlichen Problemlösung zu finden? Inwieweit können hierdurch Spannungen, aber auch eine mit dem Klimawandel verbundene Trauer aufgegriffen werden?

Die Werkstatt richtet sich an alle Interessierten, die sich experimentell mit dem Thema beschäftigen wollen und offen für Impulse sind.

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