Die Werkstatt vermittelt visuelles Erzählen als analoge Methode, die Bilder und Geschichten verbindet. Im Zentrum steht die Umsetzung einer eigenen kleinen Geschichte, die mit Übungen und Beispielen für visuelle Gestaltungskonzepte und Stilmittel bereichert wird. Das Seminar setzt keine künstlerischen Vorkenntnisse voraus und richtet sich an alle, die sich mit visuellem Erzählen in Vermittlungskontexten oder der eigenen künstlerischen Praxis beschäftigen möchten bzw. einen Rahmen für die Umsetzung eines konkreten Vorhabens suchen.

Was braucht es für eine gelungene Komposition, einen guten Spannungsaufbau und wie lassen sich Character mit (einfachen) visuellen Mitteln gestalten? Das Seminar greift diese Fragen auf und vermittelt konkretes Wissen und Fähigkeiten in Bezug auf framing, editing und Hintergrundgestaltung.

Ausgehend von einer eigenen mitgebrachten Geschichte oder einem vorgeschlagenen Text, erarbeiten und vertiefen die Teilnehmenden in den fünf Seminarterminen sowie der vertiefenden Arbeit in der Zwischenzeit ihre Fähigkeiten im Erzählen mit visuellen Mitteln in Comic und Graphic Novel. Je nach Umfang der Geschichte werden ausgehend von einem Ausschnitt zentrale Kenntnisse vermittelt, die ein eigenständiges Fortführen ermöglichen, sollte der Comic nach Ende der Sitzungen noch nicht fertig und druckreif sein.

Comics gelten in frankofonen Kontexten als »Neunte Kunst« und haben in Form von Mangas längst internationale Fankreise, während die graphische Literatur in Deutschland eine bislang unterschätzte Kunstform ist, die jedoch in künstlerischen und vermittelnden Kontexten viel Potenzial bietet. Comics und Graphic Novels können neben Superheld_innen und klugem Witz das Interesse für Themen wecken und bieten Möglichkeiten politische und gesellschaftskritische Themen aufzugreifen. Beispiele hierfür sind etwa Art Spiegelmans Holocaust-Thematisierung »Maus«, queere Charaktere, diskriminierungssensiblen Darstellungsweisen, für die im Bereich der Graphic Novel etwa »Der Traum von Olympia« von Reinhard Kleist ein Beispiel ist, das die Geschichte der somalischen Sprinterin Samia Yusuf Omar erzählt. Anke Feuchtenbergers Buch »Somnambule« oder »Die kleine Dame« sind weitere, inspirierende Beispiele eines anderen Stils. Das digitale Comic-Magazin »Cypher« ( www.cypherzine.org ) wiederum greift das Thema Menschenrechte auf.

Das Seminar bietet einen Einstieg sowie die Möglichkeit das Erzählen mit Bildern zu vertiefen. Es vermittelt Grundlagen des Storytellings, die für die eigene künstlerische Arbeit und verschiedene Vermittlungszusammenhänge angewandt werden können. Die Teilnehmenden erproben die vermittelten Inhalte an praktischen Übungen und einem Skizzenbuch, mit dem zeichnerisch oder collagierend Erlebnisse und Gedanken festgehalten werden. Entgegen digitaler Zeichentools basiert dieses Seminar auf Papier, Blei- und Buntstift. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Das Seminar findet am 31.10./7.11./14.11./21.11. und 5.12.2024 jeweils von 16 bis 19 Uhr statt. Zwischen den Sitzungen benötigen Sie Zeit, um Aufgabenstellungen zu erproben und umzusetzen.

Technische Voraussetzungen zur Teilnahme:
Die technischen Voraussetzungen zur Teilnahme sind ein stabiler Internet-Zugang, ein PC oder Notebook mit Tastatur, Mikrofon, Kamera sowie Lautsprechern (oder Kopfhörer). Der Kurs wird über den Anbieter zoom.us angeboten. Zoom läuft browserbasiert bzw. mit einer kleinen Installation, die direkt im Anmeldeprozess ausgeführt wird. Den dafür notwendigen Link und weitere Informationen dazu erhalten Sie mit der Einladung zum Kurs von uns.