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Darstellende Künste 2023

In den Darstellenden Künsten stand das Jahr 2023 im Zeichen von Diversität, Inklusion und künstlerisch-politischem Aktivismus.
Zusammen mit den Kooperationspartner_innen Eucrea e. V., der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg, dem Berliner RambaZamba Theater, der AWO Berlin-Neukölln und der Stiftung Neuerkerode und gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, von der Heidehof Stiftung und der Friedrich Stiftung wurde der erste Durchlauf der Vernetzungs- und Qualifizierungsreihe »Theater der Vielen« mit großem Erfolg durchgeführt. Das bundesweit einzigartige Konzept, sowohl auf Seiten der Teilnehmenden als auch der Dozierenden jeweils Menschen mit und ohne Behinderung zu einer künstlerischen Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu qualifizieren, hat große Resonanz und begeistertes Feedback gezeitigt. Auch die angestrebte Vernetzung und das Empowerment der Teilnehmenden sind vollständig geglückt, wie zahlreiche aus der Qualifizierungsgruppe heraus entstandene Folgeprojekte zeigen.
Auch im Bereich Tanz ging es um Diversität und Inklusion: Tom Bünger, professioneller Bühnentänzer, Mitglied der Jury der Berliner Festspiele und ausgebildet in »Dance for people with Parkinsonʼs«, machte mit seinem Workshop »Golden Age« die Ästhetik und die Schönheit des alternden Körpers erfahrbar.
Gesellschaftliche Relevanz war auch in den weiteren Angeboten des Programmbereiches dk von großer Wichtigkeit: Entsprechend des von der Theaterwissenschaft in den Darstellenden Künsten aktuell konstatierten »aktivistischen Turns« bot die Bundesakademie in diesem Jahr mit »Die Welt im Umbruch« einen Workshop mit dem Leiter des Kollektives Costa Compagnie an. Die Costa Compagnie, Trägerin des Max Ophüls Preises 2023, gehört zu den bundesweiten Protagonist_innen im Bereich des politisch-dokumentarischen Theaters. Hier konnten Theaterschaffende avancierte Ansätze des »Artivism« auf der Schnittstelle von multimedialer Performance und Aktivismus kennenlernen und wurden so darin unterstützt, sich in unserer krisenreichen Zeit künstlerisch zu verorten und zu artikulieren.
Unter dem Hashtag »Wolfenbüttel wirkt« erreichte uns ein Post von einer Teilnehmerin der Theaterkonferenz »Rethinking Intendanzfindung«, welche gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartner_innen wie z. B. dem Deutschen Bühnenverein, dem Ensemble-Netzwerk, der Kulturpolitischen Gesellschaft, der Dramaturgischen Gesellschaft und dem Deutschen Städtetag in Wolfenbüttel stattfand. Hier ging es um Visionen für zukünftige Intendanzfindungsmodelle für Theater. Der obige Gruß nach Wolfenbüttel wurde aus dem Brandenburger Kulturministerium versandt, wo eine Intendanzfindungskommission erfolgreich nach einem in Wolfenbüttel kreierten Modell gearbeitet hat. Die Rückmeldungen unserer Kooperationspartner_innen waren ähnlich begeistert. Aus dieser erfolgreichen Zusammenarbeit ist u. a. die Mitgliedschaft des Programmleiters Darstellende Künste im bundesweiten »Zukunftskreis Theater« entstanden, aus dem eine weitere große Veranstaltung in Wolfenbüttel hervorgehen wird.

Auch die neuen Kooperationen beginnen, Früchte zu tragen. Ein besonderes Highlight ist, dass die Zusammenarbeit mit der Bühnengewerkschaft GDBA nun bereits zahlreiche Anmeldungen von Bühnenkünstler_innen gezeitigt hat, die die Bundesakademie zuvor gar nicht kannten. Auch die neue Kooperation mit dem BVTS (Bundesverband Theater in Schulen) konnte bis 2027 festgeschrieben werden.

Insgesamt fanden im Programmbereich 14 Veranstaltungen mit 528 Teilnehmendentagen und 211 Teilnehmer_innen statt.