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Sie wäre gern Loriots Tochter gewesen

Dora Heldt beantwortet den FAZ-Fragebogen

Doppelte Premiere für Dora Heldt: An der Bundesakademie leitete die Bestsellerautorin im Mai unter dem Motto »Woher kennen Sie meinen Vater?«  nicht nur ihre allererste Literaturwerkstatt, sondern sie beantwortete ihrem Werkstattkollegen Olaf Kutzmutz in diesem Rahmen auch den legendären Fragebogen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Bestach Dora Heldt in der Werkstatt Familienroman durch ihren präzisen, von jahrelanger Erfahrung im Literaturbetrieb geschärften Blick auf Texte, so offenbarten ihre Antworten auf den FAZ-Fragebogen manches Geheimnis. Denn wer hätte schon gedacht, dass Dora Heldt gern Loriots Tochter gewesen wäre? Seien Sie also gespannt auf ein rätselhaftes Motto von Dora Heldts Oma und was die Autorin auf weitere 36 Fragen geantwortet hat.

Was ist für Dich das größte Unglück?
Ereignisse wie der Ukraine-Krieg, wenn Menschen sich die Köpfe einhauen, jemand durchknallt, Regeln nicht mehr gelten und Chaos ausbricht.     

Wo möchtest Du leben?
So wie jetzt: abwechselnd in Hamburg und auf Sylt.

Was ist für Dich das vollkommene irdische Glück?
Da halte ich es mit Harald Juhnke: Keine Termine und leicht einen sitzen.

Welche Fehler entschuldigst Du am ehesten?
Ich bin zum Beispiel immer zu früh und verzeihe, wenn jemand zu spät kommt. Und sonst? Vergesslichkeit, schmutzige Schuhe auf dem Teppich. Ich bin da recht tolerant.

Deine liebsten Romanhelden?
Da gibt es viele. Ich mag aus Jonathan Franzens »Korrekturen« die Enid. Großer Fan bin ich auch von Elizabeth Strout und ihrer Heldin Olive; die finde ich zum Niederknieen. Insgesamt Frauen, die grantig sind und bereits ein Leben gelebt haben.

Deine Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Ich kann nicht begründen, warum, aber es war immer Napoleon. Ein schrecklicher Mann, und ich mag ihn vielleicht, weil er so wilde Frauengeschichten hatte und ich eine durchgängige Korsika-Affinität.

Deine Lieblingsheldinnen in der Wirklichkeit?
Annalena Baerbock. Ich habe ihr nicht viel zugetraut, sie macht derzeit jedoch einen so unfassbar guten Job und zeigt dabei Mut und viel Empathie.

Deine Lieblingsheldinnen in der Dichtung?
Effi Briest.

Dein Lieblingsmaler?
Besitzen wollte ich seit jeher gern einen Rothko. Und wenn Du mir sagtest, ich dürfte mir ein Bild für meine neue Wohnung aussuchen, dann einen Gerhard Richter.

Dein Lieblingskomponist?
Brahms.

Welche Eigenschaften schätzt Du bei einem Mann am meisten?
Intelligenz, tut mir leid.

Welche Eigenschaften schätzt Du bei einer Frau am meisten?
Auch Intelligenz.

Deine Lieblingstugend?
Mut.

Deine Lieblingsbeschäftigung?
Immer noch lesen.

Wer oder was hättest Du sein mögen?
Loriots Tochter.

Dein Hauptcharakterzug?
Schnelligkeit beziehungsweise Ungeduld.

Was schätzt Du bei Deinen Freunden am meisten?
Verlässlichkeit.

Dein größter Fehler?
Ungeduld.

Dein Traum vom Glück?
Keine Termine und leicht einen sitzen.

Was wäre für Dich das größte Unglück?
Krankheit und Tod in meinem Umfeld.

Was möchtest Du sein?
Leicht und geduldig.

Deine Lieblingsfarbe?
Ich nehme mal Blau; eigentlich mag ich alle Farben.

Deine Lieblingsblume?
Pfingstrosen, weil es sie nur so kurz gibt im Jahr.

Dein Lieblingsvogel?
Spatz.

Dein Lieblingsschriftsteller?
Das wechselt und reicht von Elizabeth Strout über Jonathan Franzen bis hin zu Joachim Meyerhoff.

Dein Lieblingslyriker?
Ernst Jandl, ich liebe »Ottos Mops«.

Deine Helden in der Wirklichkeit?
Eine Freundin von mir ist Pressesprecherin bei »Ärzte ohne Grenzen«. Irre, was die für einen Job machen. Kürzlich habe ich eine Hebamme kennen gelernt, die für diese Hilfsorganisation in Syrien war, und mir war klar, das könnte ich nicht.

Deine Heldinnen in der Geschichte?
Die Widerstandsgruppe um Sophie Scholl.

Deine Lieblingsnamen?
Jule fand ich immer toll; hängt auch stark davon ab, wer in meinen Büchern gerade eine Rolle spielt.

Was verabscheust Du am meisten?
Egozentrik.

Welche geschichtlichen Gestalten verachtest Du am meisten?
Im Moment Putin.

Welche geschichtlichen Leistungen bewunderst Du am meisten?
Alle friedlichen Revolutionen.

Welche Reform bewunderst Du am meisten?
Die Gesundheits- und Sozialreform.

Welche natürliche Gabe möchtest Du besitzen?
Ich wäre gern musikalisch.

Wie möchtest Du sterben?
Im Schlaf.

Deine gegenwärtige Geistesverfassung?
Euphorie – gemischt mit schlechtem Gewissen.

Dein Motto?
Es gab einen Satz meiner Oma, den bis heute niemand versteht. Wenn alles zusammenbrach bei ihr oder in ihrer Pension, sagte sie: »Heidewitzka, Herr Kapitän, Kapelle, mach Musik, Arsch hoch, Amerika.«

 

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