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3 Fragen an Leonhard Koppelmann

Rund 200 Hörspiele sind mit seinem Namen verbunden. Leonhard Koppelmanns Spektrum als Regisseur, Bearbeiter und Autor ist breit und reicht von Monumentalwerken wie der über dreizehnstündigen Produktion von Thomas Manns „Doktor Faustus“ bis hin zu kleinfeinen Produktionen wie dem Livehörspiel „Fantômas ist nicht zu fassen“. Aktuell bereitet Koppelmann eine Leseperformance zu Rainald Goetz’ Roman „Johann Holtrop“ vor. Wenn er nicht in oder zwischen Sendestudios unterwegs ist, gibt er sein praktisches Wissen an Unis oder auch an der Bundesakademie weiter. Am Rande der Hörspiel-Werkstatt „Ganz Ohr“ stellte ihm Olaf Kutzmutz drei Fragen.

 

Wie schwer hat es das Hörspiel in einer Welt der Bilder?

Eigentlich leicht, da Bilder einen Überdruss erzeugen, der uns wieder stärker auf das Mündliche zurückwirft. Ich glaube an das große Bedürfnis nach erzählten Geschichten, die auf die Bilder im Kopf vertrauen. Wir merken etwas von diesem Bedürfnis durch Hörbars, Festivals und viele weitere Veranstaltungen, die sich konkret mit dem Hören beschäftigen.

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Was für ein Typus von Regisseur bist Du?

Zuschauen und Zuhören machen vor allem mein Selbstverständnis als Regisseur aus. Dabei arbeite ich weniger gestaltend als reflektierend. Als erster Zuhörer oder erster Zuschauer gleiche ich mit meinem Gegenüber, dem Schauspieler, ab, was ich wahrgenommen habe. Haben wir erreicht, was wir uns vorgenommen haben, um unsere Geschichte zu erzählen? Stimmt zum Beispiel die Gefühlslage der Figur? Die situative Verortung? Werden Handlung und Idee angemessen transportiert?

 

Wie sieht die Welt durch gelbe Brillengläser aus?

Rosiger … jedenfalls weniger grau. Wenn ich aus dem Chorsaal auf die Hertie-Ruine in all ihrer Betonscheußlichkeit blicke, hilft das Gelb, ein vermeintliches Sonnenlicht auf das Gebäude zu spiegeln.

 

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